KEBONY: TROPENHOLZ AUS DEM NORDEN

NEUIGKEITEN AUS HOLZFORSCHUNG UND HOLZBAU
In Skandinavien gibt es zwar keine Regenwälder, aber findige Holzköpfe. Die haben es geschafft, leichtes Kiefernholz im Bioverfahren so hart und widerstandsfähig zu machen wie Mahagoni und Co. Kebony heißt das Wunder, das es österreichweit exklusiv nur bei Mareiner gibt.

Als die englischen Beatles 1965 zu den Klängen der indischen Sitar von George Harrison das norwegische Holz mit seinem prima Brennwert besangen (Doesn’t it burn good? – Norwegian Wood“), suchte man in Nordamerika bereits rund fünfzehn Jahre lang nach einem Verfahren zur dauerhaften Härtung von Weichholz. Man versuchte es mit Holzschutz aus Polyglykolen, brachte plastische Formmassen ins Holz ein und hatte mit Furfurylalkohol bereits das Richtige an der Hand: Der hochprozentige Klare ließ die Zellulose schon damals wunschgemäß im Holz aufquellen. Auch die durch anschließendes Erhitzen bewirkte Umwandlung des alkoholseligen Holzgewebes in Harze und Polymere tat ihre beabsichtigte Wirkung. Allerdings leider nicht ohne das Holzgewebe zu zerstören.

IN SERIE AUS DER STEIERMARK

Erst gegen Ende der 1990er entdeckte das kanadisch-schwedische Forschergespann Marc Schneider und Mats Westin ein schonendes und in großem Maßstab praktikables Härtungsverfahren, bei dem einige dem Alkohol beigemischte organische Stoffe die Gewebezerstörung ver-hindern. Nach ausgiebiger Testung, Verfeinerung und Patentierung des Prozederes dauerte es noch einmal einige Jahre, bis die Serien-fertigung von Kebony 2009 in Skien beginnen konnte. Die 50.000-Einwohner-Stadt in der Provinz Telemark rund 180 Kilometer südlich von Oslo beherbergt neben dem Werk auch das ihm angeschlossene Forschungs- und Technologiezentrum in Sachen Kebony.

EIN FERIENHAUSTRAUM IN JYLLAND, DÄNEMARK © BYAKSEL

NORDISCHES WETTER LÄSST KEBONY KALT

Aktuell gibt es das vollbiologisch gehärtete Holz aus verschiedenen Kiefern-Arten in den Varianten Kebony Clear (astrein und schlicht) und Kebony Character (astig und rustikal). In der einen wie in der anderen Form hat sich das Holz aus dem hohen Norden im Eiltempo als ideale Tropenholz-Alternative durchgesetzt: Es ist dauerhaft und so widerstandsfähig, dass die Herstellergarantie gegen holzzerstörenden Pilzbefall 30 Jahre währt – Eigenschaften, die nicht nur im rauen skandinavischen Klima hochwillkommen sind.

WOHNEN, PROMENIEREN, SEGELN

Dementsprechend oft und gerne wird Kebony dort verlegt und verbaut, wo Wind und Wetter Regie führen: auf Terrassen und Dächern, rund um Pools und Fenster und an Fassaden ebenso wie auf Yachtdecks, Stegen, Promenaden und Brücken. Was keineswegs bedeutet, dass Kebony nicht auch drinnen zu gefallen wüsste, wie etwa im Laden- und Gastronomielokalbau. Auch als Möbelholz und Lieferant von Designerstücken wie Holzbesteck hat es sich schon bewährt.

Die außergewöhnliche Verbindung von Robustheit und Anmut ist mittlerweile zunehmend Grund, Kebony in kommunalen Parks und Anlagen zu nutzen. Wie etwa im Hafenbad Sørenga in Oslo, dem ächenmäßig größten Kebony-Projekt bisher. Selbst das in die Struktur des Decks integrierte Mobiliar dort ist aus Kebony gemacht.

HELGELAND KRAFTWERK IN MOSJØEN, NORWEGEN © BJØRN LEIRVIK



KEBONY SCHLÄGT WELLEN

Auch in Architektenkreisen hat Kebony durch mehrere außergewöhnliche Baukunststücke als interessantes Fassadenmaterial auf sich auf-merksam gemacht. Da präsentiert sich ein Archivhaus in Stavanger mit einer Origamiartigen Faltstruktur, dort kleidet sich ein Rückzugsort in Fleinvæer in Fischschuppen. In Oslo schlägt die Außenhülle eines Restaurants Wellen, während ein Kraftwerk im Kebony-Kleid unaufdring-lich mit seiner Umgebung verschmilzt. Ob der Auftritt von Kebony dabei spektakulär oder subtil ausfällt: Immer ist er auch ein ökologisches Signal.Zum Beispiel mit Lehm, von dem noch die Rede sein wird.

MIT GUTEM ÖKOGEWISSEN

Denn Kebony ist außer pegeleicht, formstabil und ungiftig auch nachhaltig: Für Kebony muss weder Regenwald gerodet noch Holz aus Süd-amerika oder Asien herbeigeschafft werden. Die Nachhaltigkeit der Produktion erstreckt sich sogar auf den Furfurylalkohol, der aus organischen Resten der Mais- und Zuckerproduktion destilliert wird. Auch in Österreich entwickelt sich Kebony Schritt für Schritt zur ersten Wahl für alle, die guten Ökogewissens mit Hölzern mit tropischen Eigenschaften arbeiten wollen. Sie werden bei Mareiner fündig – hierzu-
lande der einzige Lizenzpartner von Kebony, das seit zwei Jahren nun auch in einem weiteren Werk im belgischen Kallo bei Antwerpen gehärtet wird. Von dort kommen die Bretter en gros in die Obersteiermark, um hier auf Kundenwunsch konfektioniert und gerne auch geölt zu werden.

Wer Kebony wählt,
bekommt einen Boden für´s Leben.
Fritz Suppan, Mareiner Architekturbetreuuer
EIN RÜCKZUGSORT FÜR KÜNSTLER AUF FLEINVÆR, NORWEGEN © BYAKSEL
KEBONY – FÜR DIE ZUKUNFT AUS HOLZ

Produkt: KEBONY
Fotografie: BJØRN LEIRVIK, BYAKSEL